Baumpflanzaktion im Rahmen der globalen Aktion "Plant trees"

1921 wurde Soroptimist International in Oakland, Kalifornien gegründet. Die Soroptimistinnen vor Ort setzten sich damals für den Erhalt der Redwood-Bäume ein. Im Gedächtnis an die Gründerinnen hat sich auch der Club Augsburg an der globalen Aktion „ Plant Trees“ beteiligt und im Botanischen Garten in Augsburg eine Silberweide gepflanzt. Sie hat am Ufer eines kleinen Teiches ihren Platz gefunden. Dies ist ein Engagement für Nachhaltigkeit und zum Schutz für unser künftiges Leben. Wir können etwas bewegen, sogar Bäume!

 

Die Silber-Weide (Salix alba „Liempde“) gehört zu den Weidengewächsen und wächst fast im gesamten europäischen Raum. Dieser schöne, so vielseitige Baum wurde aufgrund seiner Besonderheiten zum Baum des Jahres 1999 gewählt. Von weitem schon erkennt man die Silberweide an ihrer sichtbar silbrigen Behaarung – deshalb ihr Name. Die Silberweide ist ein Gewässerfreund, ihr natürlicher Standort ist an Überflutungsgebieten in Auwäldern und Stromtälern oder an Bach- und Seeufern. Als Pionierpflanze ist die Silberweide entlang von Ufern und Gräben sowie auf ehemaligen Sand- oder Kieshalden anzutreffen.

Die Silberweide wächst im Jugendalter rasant in die Höhe, kann bis zu 25 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt werden. Der Stamm kann im Durchmesser mehr als einen Meter erreichen. In höherem Alter ist er allerdings meistens hohl, aber dennoch standfest. Für die Weidengewächse sind die eingeschlechtigen Kätzchen charakteristisch, d. h. es gibt nur rein weibliche oder rein männliche Blütenstände und somit nur entweder „Weidenfrauen“ oder „Weidenmänner“. Der Club selbstverständlich eine Weidenfrau gepflanzt. Bienen und Schmetterlingen dient der Baum als wichtige Nahrung und viele Höhlen- und Nischenbrüter finden hier ihren Nistplatz. Für die Holz- und Papierindustrie hat man sich drei Eigenschaften dieses besonderen Baumes  zunutze gemacht: Die Biegsamkeit des Holzes, die hohe Bewurzelungsfähigkeit und die enorme Ausschlagfreudigkeit nach Abschneiden der Ruten.

Bis heute spielt die Weide in allen Naturheilverfahren eine wichtige Rolle: Sie ist der Klassiker unter den Schmerzmitteln. Die schmerzlindernde Wirkung ihrer Blätter und Rinde wurde bereits in der Steinzeit entdeckt. Damit ist sie eines der ältesten Heilkräuter der Menschheit. Im 19. Jahrhundert machte man sich genau das zunutze: Die in der Weidenrinde enthaltenden Wirkstoffe, die sogenannten Salicylaten, dienten als Ausgangsbasis für die Herstellung des Schmerzmittels Acetylsalicylsäure (ASS). Damit kann man die Weide zurecht als „Mutter von Aspirin” bezeichnen. Die pharmazeutische Industrie verwendet Inhaltsstoffe dieses Baumes in Form von Tee, Tinktur, Globuli, Tropfen oder Kapseln zur innerlichen und äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen, Arthritis, Rheuma, Kopfschmerzen oder Erkältungen. In der Kosmetikindustrie werden Blätter, Blüten und Rinde der Silberweide genutzt. Zur Haarpflege wird sie bei grauen wie auch blondiertem Haar angewendet, um den unschönen Gelbstich zu reduzieren.

Unsere gepflanzte Silberweide verkörpert uns Sorores in vielfältiger Hinsicht: In ihrer Bewurzelungsfähigkeit und enormen Ausschlagfreudigkeit kann man die weltweit entstehenden Clubs und die soroptimistischen Netzwerke wiedererkennen. Dieser Baum steht für Flexibilität bei gleichzeitig starker Verwurzelung, für heilende Kräfte und vielseitigen Einsatz seit Jahrhunderten.




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